Die Luft hatte im höchsten Grade die berühmte italienische Transparenz, in der die fernsten Gegenstände ebenso klar als weich erscheinen; davon gibt kein Bild auch nur annähernde Vorstellung, und ich glaube auch, es ist nicht zu malen.
Fanny Hensel-Mendelssohn, 1840
Ninfa
Ninfa. Poetischer und treffender könnte der Name nicht sein, die Gegenwart der Nymphen spürt man überall. Auf einen antiken Ursprung geht der Name zurück, ein Tempel der Nymphe geweiht stand an diesem Ort, keine Spur ist mehr zu sehen, da wo heute der See liegt und Seerosen blühen vermutet man ihn.
Natale
Pesto Ventotenese
Die besten Rezepte sind die, die durch Zufall entstehen. Pesto con finocchietto selvatico e mandorle habe ich mir selber ausgedacht.
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Dieses ist also das schöne, reiche, selige Kampanien, das man, seitdem es so bekannt ist, zum Paradiese erhoben hat. Es ist wahr, der Strich zwischen dem Vesuv, dem Gaurus und den hohen Apenninen ist von allem was ich in der alten und der neuen Welt bis jetzt noch gesehen habe der schönste Platz, wo die natur alle ihre Gaben bis zur höchsten Verschwendung ausgegossen hat. Jeder Fußtritt trieft von Segen. Du pflanzest einen Baum, und er wächst in kurzer Zeit schwelgerisch breit und hoch empor; Du hängst einen Weinstock daran und er wird stark wie ein Stamm; der Ölbaum steht mit bescheidener Schönheit an dem Abhange der schützenden Berge; die Feige schwillt üppig unter dem großen Blatte am gesegneten Aste; gegenüber glüht im sonnigen Tale die Orange, und unter dem Obstwalde wallt der Weizen, nickt die Bohne, in reicher, lieblicher Mischung.
Johann Gottfried Seume, 1801
I limoni
Da Carlini
Es ist Sonntag. Die Sonne strahlt. Die Terrasse ist riesig und im Sommer fast immer voll. Man trifft Bekannte, Familien meist. Katzen streichen herum. Antipasto, der Prosciutto ist köstlich, er wird Portion für Portion mit der Hand aufgeschnitten, was schon mal etwas dauern kann. Das macht nichts. Wunderschön ist es in dieser Jahreszeit. Die gesamte Terrasse ist von einer uralten Glyzinie überdacht.
Marmellata di arance
Marco hat Orangen gebracht. Vom Bauern an der Strasse von Fondi nach Formia, eine ganze Steige. Es ist zum ersten Mal, dass ich Orangen vom Bauern hab’ – wie auch? Deutschland? Toskana? Nicht mal in Apulien gibt es die Plantagen wie hier. In der Ebene von Fondi leuchten im Januar überall orangene Punkte in den Bäume soweit das Auge reicht.
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Je tiefer der Abend herabsank, desto schöner wurden im Osten die gestuften Berge.
Hippolyte Taine, 1865