Formia ist eine Stadt, die sich auf den zweiten Blick erschliesst. Unten fliesst der Verkehr vorbei, la Flacca, die Strasse die Rom mit Neapel verbindet, seit Urzeiten schon. Schiffe und Fähren kommen und gehen. Nach Ischia, Ponza und Ventotene schifft man sich hier ein. Eine lebendige Stadt am Meer – anders wenn man durch die Gassen nach oben geht. Mola und Castellone.
Ruhe, Gassenlabyrinth, Bougainvillea, südlicher Charme. Oben angekommen ein Platz, S.Erasmo heisst er soweit ich weiss, Häuser im Halbrund, eine Bar. An Sommerabenden füllen Stühle den Platz, bekrönt von einem steinernen Turm der Stadtbefestigung. Es gibt Pizza. Neapel ist nah.
La Città di Cicerone steht am Ortseingang. Zahlreiche Römer erbauten ihre Villen hier im antiken Formiae, auch Cicero, dem die Stadt zum Verhängnis wird, als er hier an den Hängen der Monti Aurunci ermordet wird. Auch Goethe kam vorbei. Mola di Gaeta schreibt er, und das heutige Formia ist gemeint.
Mola di Gaeta begrüsste uns abermals mit den reichsten Pomeranzenbäumen. (…) Die Bucht vor dem Städtchen gewährt eine der schönsten Ausblicke, das Meer spült bis heran. Folgt das Auge dem rechten Ufer (…) so sieht man auf einem Felsen die Festung Gaeta in mässiger Ferne. Das linke Horn erstreckt sich viel weiter; erst sieht man eine Reihe Gebirge, dann den Vesuv, dann die Inseln. Ischia liegt fast der Mitte gegenüber.
Villen säumen das Meer. Am Horizont erscheint Ischia, bei klarem Wetter sieht man den Vesuv.