Marco hat Orangen gebracht. Vom Bauern an der Strasse von Fondi nach Formia, eine ganze Steige. Es ist zum ersten Mal, dass ich Orangen vom Bauern hab’ – wie auch? Deutschland? Toskana? Nicht mal in Apulien gibt es die Plantagen wie hier. In der Ebene von Fondi leuchten im Januar überall orangene Punkte in den Bäume soweit das Auge reicht.
Im November changiert die Farbe noch zwischen grün, gelb und einem hellen orange. Jetzt sind sie reif, die Orangen und Mandarinen, und fallen von den Bäumen. Neulich kugelte eine Orange hier unten auf der Strasse direkt von meine Füsse, ich habe sie aufgehoben, mitgenommen und ausgepresst.
Das Rezept für die Orangenmarmelade ist einfach – man braucht Orangen, Zucker und eine Zitrone. Zitronen enthalten viel Pektin, denn das grösste Problem bei Marmelade ist immer – wird sie fest? Man kann auch etwas Vanille hinzufügen, oder auch frischen Ingwer, je nach Geschmack. Ich mag es in diesem Fall pur, weil die Orangen aus Fondi so saftig, süss und aromatisch sind. Die (unbehandelten) Orangen waschen und über Nacht in kaltes Wasser legen. Das zieht die Bitterstoffe aus der Schale. Am nächsten Tag einen Teil der Orangenschalen in feine Streifchen schneiden und ein paar Minuten köcheln. Den Rest der Orangen schälen, das Weiss so weit wie möglich entfernen und das Fleisch in kleine Stückchen schneiden. Ein paar Minuten kochen. Dann vom Feuer nehmen, mit etwa der gleichen Menge Zucker mischen, den Zitronensaft hinzufügen und einkochen lassen. Mindestens eine halbe Stunde. In die vorbereiteten Gläser füllen, abkühlen lassen. Auch wenn es zunächst nicht so schien – die Marmelade ist fest geworden. Ich freu’ mich auf’s Frühstück. Buon appetito!