Zu Hause in Deutschland habe ich ein Weinglas, das aus der Bar Italia in Sabaudia stammt. Inmitten der ehemaligen Pontinischen Sümpfe gelegen, von denen schon Goethe schreibt, dass sie kein so übles Ansehn haben, als man sie in Rom gemeiniglich beschreibt ist Sabaudia eine der Neuansiedlungen aus faschistischer Zeit, als man die Sümpfe letztendlich trockengelegt und urbar gemacht hat.
Eine kleine Ausstellung mit Fotos entlang der Arkaden der zentralen Piazza zeugt von einem gewissen Stolz auf die mussolinische Stadtgründung. Die Bar Italia, rundum modernisiert, ist eine italienische Bar wie man sie sich wünscht. Zum Campari werden die leckersten Oliven gereicht, während der Barista inzwischen Panini vorbereitet, mit Pecorino und Prosciutto üppig belegt; die nehmen wir nachher mit zum Strand. Das Eis sieht köstlich aus (später…) und der Schriftzug Bar Italia erinnert an die Entstehungszeit.
Zwischen Sabaudia und dem Monte Circeo erstreckt sich ein langer Strand. Der Monte Cireco, der ursprünglich tatsächlich eine Insel war, ist der Ort der Circe, oder Kirke, aus Homers Odyssee. Hier, weit genug entfernt von Rom, ist es auch im Juli noch nicht zu voll, und die wenigen lidi vor Ort übertreiben nicht, sind einfach, sympathisch und stellen nur ein paar einzelne Liegen und Sonnenschirme auf, ohne gleich den gesamten Strand zu möblieren.
Auf dem Weg nach Sabaudia und dann weiter ans Meer kommt man an der Klosteranlage Fossanova vorbei. Ursprünglich benediktinischer Gründung besticht Fossanova heute durch die Formensprache zisterziensischer Zeit – einfach, klar und monumental gruppiert sich der Baukomplex um einen stimmungsvollen Kreuzgang.
Man kann den Ausflug auch in umgekehrter Reihenfolge machen, und wer erst am späten Nachmittag nach Fossanova fährt, dem sei nach der Besichtigung die kleine Bar auf dem Gelände der Abtei empfohlen, wo es einen hervorragenden Aperitivo gibt…